Bis ich dann vor einigen Jahren irgendwann Mal einen Spot im TV gesehen habe, hatte ich nicht gewusst, dass das was ich mache und was ich mir erdacht habe, sich Frugalismus nennt. Ich finde das Wort frugal auch nicht so besonders hübsch. Klar finanziellen Unabhängigkeit, hatte ich schon gehört. Aber das immer mehr Menschen die Grundideen verstehen, das fand ich wundervoll. Ich war begeistert.
Danke an der Stelle an Oliver von frugalisten.de und Galileo auf Pro7.
Ja, 2021 kann man sich auch mal Galileo ansehen. Das läuft einfach nach den Simpsons und es kommen immer wieder echt coole Berichte, auch zu Geld Themen. Der Jumbo war auch schon bei Gunnar Kessler.
Danach habe ich dann natürlich auch F.I.R.E. und Co kennengelernt.
Financial Independent Retire Early – Das Ganze zum Thema Rente mit 40.
Frugal leben, alles Investieren -> finanziell unabhängig werden, früh in Rente gehen.
Es gibt eine ganze Community da draußen und viele teilen ihre Informationen, ihre Erfahrungen gerne mit der Welt.
Die Frugalisten haben sich solche kleinen Strategien um sparsam und profitable zu leben schon eingerichtet. Die gehen aber noch ein paar Schritte weiter. Wenn du schon dies und jenes ausgerechnet hast, dann kannst du auch weiter rechnen. Wie viel brauche ich pro Jahr? Wie viel werde ich in 2 – 3 Jahren haben ? Wie viel brauche ich als Puffer um ein Jahr nicht arbeiten zu müssen und davon leben zu können? Wie oft Brauch ich diese Jahreseinkommen auf dem Konto um gar nicht mehr arbeiten zu müssen ? Rente mit 40 also so bei 25x oder 40x dem Jahreseinkommen auf dem Konto? Und vor allem, wieviel davon brauche ich um mich schon mal sicherer zu fühlen ?
Das ist hier der Knackpunkt.
Ganz wichtig:
Klar, Das Ziel natürlich nicht aus den Augen verlieren, aber unterwegs auch immer wieder zu schätzen wissen wie sich dein Leben schon verbessert hat.
Mit jedem einzelnen Schritt ergeben sich daraus Verbesserungen / Benefits / Resultate.
Du hast vielleicht immer noch nicht das Geld um dir einen irren Traum einfach zu kaufen. Aber du hast dir schon ein paar Zahnrädchen geschaffen die für dich laufen. Und ein paar Puffer die die Wellen deines Lebensfluss etwas glätten.
Wenn du beispielsweise vorher nicht mal das Geld hattest um mit deinem geliebten Haustier zum Tierarzt gehen zu können ohne die ganze Familie anpumpen zu müssen, bist du jetzt in der Lage jederzeit zum Tierarzt gehen zu können, auch nachts in die überteuerte Tierklinik wenn es sein muss. Du bist in der Lage dort einfach deine Visa, auf der sich genug Geld im Voraus befindet, zu zücken und die Rechnung bezahlen zu können.
Dein Liebling ist save und du fühlst dich grundsätzlich wesentlich ruhiger.
Es gibt ein Leben vor dem Tod. Das heißt du musst das Leben auch leben. Du darfst nicht nur auf einen Zeitpunkt in der Zukunft hinarbeiten.
Also nicht nur sparen.
Ich weiß klingt jetzt erst mal komisch – Und das von mir. Meine Freundin lacht sich kaputt wenn sie das von mir liest – ist aber so. Natürlich musst du nach und nach dafür sorgen das mehr deiner Kohle in die Rückflüsse-schaffenden Assets fließt, und das am besten so schnell es geht, so viel wie geht.
ABER: Du musst aber auch IMMER Geld in dein Leben investieren.
In die Realität, in das hier und jetzt.
Time is of the Essence.
Es gibt nichts wichtigeres als deine Zeit.
Dazu passt der goldene Spruch:
- I value your time as much as mine.
Ein schönes Essen mit deiner Frau, ein schöner Ausflug mit den Kindern, das ist unbezahlbar und auch nicht später noch nachzuholen.
Etwas schönes, das dich wirklich glücklich macht, das hat definitiv einen Wert für dein Leben. Hol es dir!
Dinge die dein Leben nachhaltig verbessern, wie ein Buch das dich wirklich weiterbringt, wie unser toller Fahrrad Anhänger mit dem wir jetzt 5 x so viel auf einmal einkaufen können, und deshalb nur noch 5 mal seltener einkaufen gehen müssen, spart Zeit und damit Leben, ist die Investition allemal Wert.
Frugal x25 oder x40
Schaut mal bei Oliver auf der Seite frugalisten.de vorbei. (@Oliver: Ich finde deine Diagramme mega) Die Tipps, Tricks, Ideen und Gedanken waren die Jahre über immer sehr hilfreich und ermutigend. Und ich finde es einfach nur cool dass er davon erzählt. Die Ideen zum Frugal Tipps x40 Kapitel spiegeln sich direkt in seinem Blog
frugalisten.de/rente-mit-40-tot
Dort hat er es wunderschön verständlich und sehr ausführlich beschrieben, ja es dargelegt. Checkt das! Ich werde das jetzt nicht alles hier wiederholen. Einfach:
- Weniger arbeiten mehr leben
Tatsächlich habe ich es jetzt mal geschafft, nach 5 Jahren Nonstop Arbeit und seit 10 Jahren den ersten, endlich mal Urlaub zu haben. Ja mir den leisten zu können.
Im Urlaub habe ich dann auch nicht auf jeden Cent geachtet sondern die Ungenauigkeit etwas erhöht um ein paar Dezimalstellen, Potenzen.
Ich habe am Anfang Geld dafür gespart, den habe ich Geld dafür bezahlt und eingeplant, und die dann auf den Kopf gehauen. Außerdem dazu noch Puffer auf den beiden Visa Karten. Für Scooter Sharing und Zahlung am Flughafen oder an Board.
Bei mir wird das ganze ohnehin eher auf sowas wie Rente mit 50+ hinauslaufen. Weil ich ja viel später und auch noch sprichwörtlich bei 0 angefangen habe.
Übrigens arbeite ich auch jetzt nur 80 %. Ich könnte noch mehr verdienen, mir ist aber meine Zeit zu schade. Obwohl ich programmieren liebe.
Apropos Arbeit
Ich hab das schon gesagt. Das ganze geht auch ohne Arbeit. Also nicht: ohne Arbeit = mit einem Klick, und fertig. Es bedeutet schon Arbeit die du reinstecken, erstmal investieren musst. Du musst da echt einiges bauen. Das ist schon ne Menge Arbeit.
Jetzt rede ich aber von Jobs.
Es geht auch ohne, genauer gesagt ohne gut bezahlten fulltime Job.
Zunächst einmal: Gut bezahlt – “Das ist doch nur was für Leute die richtig gut verdienen.”
Es ist sogar so wie Kostolany es Mal gesagt hat:
Wer viel Geld hat, kann spekulieren;
– André Kostonlany
wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren;
wer kein Geld hat, muß spekulieren.
Gerade als Geringverdiener. Da hast du nichts.
Wenn du nicht viel Geld verdienst, ist es umso wichtiger zu lernen zu sparen und dein Geld sinnvoll zu lenken.
Du hast doch eigentlich gar keine andere Wahl.
Ganz ohne Job:
Man kann das auch mit Arbeitslosengeld, vielleicht dazu nen Nebenjob, und/oder Teilselbständigkeit anfangen. Und gleich vorweg: Das ist ein richtig schwerer Weg.
Wichtiger Fact für Jobsuchende: ihr dürft bis zu 5000 Euro Vermögen haben. Habt ihr das gewusst? Die meisten wissen das nicht. Du kannst als Arbeitsloser auch ein Auto haben. Beides ist dazu gedacht den Einstieg in die Selbstständigkeit zu erleichtern.
Und natürlich heißt das, auch dann darfst du sparen. Das ist doch gut zu wissen, oder? Leute ohne Arbeit denken sie dürfen sich nichts ansparen, und das ist einfach falsch.
Das eigentliche Problem liegt woanders.
Wenn du von da aus anfangen willst.
Dann fängst du quasi bei -1 an.
Du hast dann das was du verdienst zunächst mal anzugeben, und bekommst so weniger Unterstützung. Das heißt dann dass du ne ganze Weile auf dem gleichen Level bleibst. Genau solange wie du brauchst um selbst über die Runden zu kommen, so lange wie du brauchst eben.
Und erst dann kannst du anfangen von deinen Profiten zu profitieren. Schon irgendwie blöd. Das macht es nicht unbedingt einfacher. Dafür hast du mehr Zeit, weil du nicht immer (an was anderem) arbeiten musst. Zeit dir Gedanken und einen Plan zu machen, Zeit um die richtigen Dinge zu lernen.
So habe ich das aber nicht gemacht und will ich an der Stelle damit auch keinem empfehlen.
Ich sehe das mittlerweile eher so:
Um nicht mehr arbeiten zu müssen … Um nicht mehr durch Arbeit Geld verdienen zu müssen, musst du erstmal verstehen, wie du mit Arbeit Geld verdienen kannst.
Natürlich geht es darum später nicht mehr arbeiten zu müssen, sondern zu können.
Aber man fängt nicht damit an seinen Job an den Nagel zu hängen. Den abzubauen kommt erst später.
Irgendwann kommt der Punkt, wo du dir sogar überlegst eine besser bezahlte und/oder angenehmere Arbeit zu machen, damit der Input beschleunigt wird.
Ich hab ohne fulltime Job nur gespart und gehaushaltet, und das ist echt hart. Da musst du wirklich jeden Cent 3 mal rum drehen. Das habe ich im Grunde nur wegen pay-yourself-first geschafft, mir dann aber eine Arbeit gesucht die mir Spaß macht, also was ich privat so oder so mache, die mir liegt, und in der ich super bin.
Darum: Programmieren.
Damit ich sagen kann:
- “I Love My Job”
Das ist für mich ganz wichtig. Das steht an erster Stelle. Ich denke vor allem: Wenn jeder nach dem als Hauptkriterium seinen Job ergreifen könnte, hätten wir als Gesellschaft schon eine Menge gewonnen.
An zweiter Stelle: Dass ich für mich selbstverantwortlich über die Runden komme. Um den Input von außen zu stabilisieren, erstmal alleine über die Runden zu kommen. Jetzt kann ich den Input abbauen in dem ich dann angefangen habe Einkommensströme zu generieren.
Arbeit im allgemeinen finde ich ein sehr ambivalentes Thema. Auf der einen Seite fände ich es Klasse wenn kein Mensch jemals arbeiten müsste. Wie eine Zukunft in Star Trek ohne Geld und Armut oder Mangel.
Replikatoren die alles erschaffen können.
Und Menschen die das tun können was sie wollen. The age of abundance.
Auf der anderen Seite fände ich es, solange wir die voll-automatisierte Ernte noch nicht haben, gut wenn jeder Mensch mal jeden Job machen müsste. Jeder muss mal den Tempel fegen, jeder mal Toiletten putzen, jeder mal anderen Menschen pflegen, jeder mal ein Stück Straße bauen, …. Einfach damit man ein Gefühl dafür bekommt was es bedeutet in der Welt um einen herum zu Leben. Für alle Menschen.
Generell sollten Menschen viele weniger arbeiten. 2 Tage arbeiten, einen Tag frei, wieder 2 Tage arbeiten, Wochenende. Oder: 3 Tage die Woche, 4 Tage Wochenende. Ein Tag zum Erholen, ein Tag für den Haushalt und Einkauf, ein Tag für Familie und Freunde und ein Tag für sich selbst.
Bio ergonomisch. Im Gleichgewicht mit dem menschlichen Sein.
Man könnte einen Tag der 3 Tage Woche mit allgemeinem sozialen Dienst an der Gemeinde füllen. Dann geht man mal Müll sammeln und an einem anderen Tag mal ernten.
Mir ist schon klar, dass die Welt damit nicht funktioniert wie bisher.
Ist aber auch klar dass wir damit 0 Arbeitslose hätten, oder?
Wir hätten 100 % erholte und entspannte Arbeiter, die viel bessere Arbeit leisten können und ein Bewusstsein für ihre Welt hätten.
Btw: Wenn jeder ab und zu mal was aufheben würde, statt seinen Müll einfach fallen zu lassen, wäre die Welt ein viel sauberer Ort.
Ganz nach der Boy-Scout-Regel:
Always leave a place better than you found it!
Warum erzählen wir das nicht allen Kindern ?
Never drop it. Take it (with you, to next garbage)
Ist doch echt ganz leicht.
Jedenfalls wollen die Menschen die viel und hart für wenig Geld arbeiten müssen, weniger arbeiten müssen. Und auf der anderen Seite machen sich kluge Köpfe Sorgen darüber wie die Welt weitergehen soll, wenn die Roboter uns die Arbeit wegnehmen. Das beides gleichzeitig wahr sein kann, ist doch schon irgendwie witzig. Das gibt einem doch so richtig schön das Gefühl, dass man hier gar nichts mehr machen muss. Das pendelt sich doch von alleine ein. Es wird sich von ganz alleine ins Gleichgewicht bringen.
Es geht nicht nur um’s Geld
Meine Freundin lacht schon wieder lauthals: “Paha” 🤣
Natürlich mag ich Geld. Ich rede da auch gerne darüber und Ich rechne auch gern ein bisschen herum. Ich spiel auch gern ein bisschen damit herum. Ich sammle auch ganz gern, die verschiedensten Sachen, z.B. auch Münzen.
Und ja, ich bin auch gerne reich.
Wer nicht wirklich reich werden möchte, kann ja auch jederzeit aufhören.
Aber natürlich geht es nicht darum, den ganzen Tag nur an Geld zu denken. Sondern eigentlich genau das Gegenteil, nicht mehr ans Geld denken zu müssen. Geld wird irrelevant. Kleiner Ausblick auf das “Wo ist das Ende” Kapitel.
Du willst ja nicht die ganze Zeit darüber nachdenken müssen wie du Geld machst oder wie viel alles Mögliche schon wieder kostet. Du willst weder Geizhals noch Minimalist sein.
“Geld zu checken” ist nur der eine Teil.
“Warum es überhaupt verstehen”, das ist der Andere.
Es geht darum bewusst, verantwortungsvoll und schlau mit Geld umgehen zu lernen.
Damit du nicht sein Sklave bist, sondern es für dich zum Werkzeug wird.
Damit es in die richtigen Bahnen geleitet wird, alles automatisch schlau (zu deinen Gunsten) läuft und du dir später immer weniger Gedanken darüber machen musst.
Mal auf den Punkt gebracht: Es zum Selbstläufer wird.
Ziel ist, dass du immer mehr Freiheit genießt. Du nicht mehr für Geld arbeiten musst und tun und lassen kannst was du willst.
Und dann geht es genau um all die anderen Dinge im Leben. Die eigentlich wichtigen Fragen darüber, wie du dein Leben gestalten möchtest. Was für dich wichtig ist. Wie du deine Zeit verbringen möchtest. ….