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Cashflow Part 2

HowTo Pay Yourself First 2.0

Ich habe angefangen mit Kleingeld Sparen. Eine der ersten kleinen Stellschrauben an denen man drehen kann.

Wenn du es dann mal auf Null raus geschafft hast, schon mal bemerkt wie schwierig es ist am Ende des Monats noch ein bisschen Geld übrig zu lassen? So 50 € mit in den nächsten Monat zunehmen, 20 €, ein Zehner? Gar nicht so einfach stimmt’s?

Weil es nicht geht.

Die Lösung dafür ist: Pay-yourself-first. Das habe ich mit Kleingeld angefangen mit einzelnen Euros. Wenn immer Geld reinkommt nimm gleich ein Teil davon und lege ihn zur Seite. Damals habe ich noch jede Menge Bargeld benutzt. Bei jedem Trinkgeld das ich bekommen, bei jedem Lohn, bei jedem Geld das mir Oma zur Unterstützung gegeben hat, bei jeder Nachzahlung die ich erhalten habe, bei jedem Cent Betrag den ich auf dem Boden gefunden habe. Immer wenn Geld rein kam habe ich immer gleich so ungefähr ein Drittel genommen und in die Kasse gelegt. Punkt. 

Egal wie viel.

Das war Level 1.

Dann bin ich dazu übergegangen, auch das ganze Kleingeld los zu werden. Immer wenn ich nach Hause komme, mache ich zuerst mal meinen Geldbeutel leichter – Wenn ich schon Geld ausgegeben habe, dann kann ich auch (Rest-) Geld sparen – Alle Cents kommen bei mir im Gang in eine Schale. Das ganze rote Geld. Alles goldige Geld habe ich in einem kleinen Schatzkästchen, Dagoberts Geldspeicher. Der Geld-Magnet.

Die Idee dahinter ist; je mehr im (Klein-) Geldmagnet liegt, umso mehr zieht er weitere Münzen an.

Wenn du das mit Kleingeld mal raus hast und merkst, dass du es schaffst regelmäßig was weg zu sparen, dann siehst du ja dass und wie viel du sparen kannst, dann kannst du das auch gleich am Anfang machen, und oder automatisch. Richte dir Daueraufträge ein. 

Auto Fluss, super Sache.

Ach ja, du brauchst noch ein kostenloses Konto wo du Geld hin sparen kannst. Zwingende Notwendigkeit. Wenn du es noch nicht hast dann überlege dir außerdem doch mal Onlinebanking zu nutzen. Damit lässt sich alles viel leichter steuern und es geht auch noch schneller, was wiederum Zeit und damit Leben spart.

Der Trick bei Pay-Yourself-First ist folgender. Wenn du gleich am Anfang was abziehst, hast du erstmal weniger, damit musst du besser Haushalten, und das schaffst du schon, da findest du Wege. Bessere Pläne. Doch gleichzeitig ist das Geld ja auch nicht weg, sondern du hast es dir selbst gegeben, für den richtigen Moment, in dem du das brauchst. 

Wenn du nämlich was auf der Seite hast für bestimmte Situationen, kannst du in diesen auch handeln. Du kannst Chancen nutzen. Wenn der Kaffee z.b. mal nur halb so teuer ist, gleich richtig große Mengen kaufen. Zuschlagen, und das geht nur wenn du dann auch Geld zur Verfügung hast.

Jetzt kommen wir mal zu den Strukturen des ganzen.

Am Anfang sah das bei mir so aus:

Ich visualisiere das mit Cheques die oben rein kommen. Obwohl es mir wohl wie den Meisten geht und ich noch nie jemals so ein Ding gesehen habe, geschweige denn ich jemals mit einem Cheques bezahlt wurde. Er ist nur symbolisch. 

Fun fact: EC am Geldautomaten steht für Euro Cheques. Habt ihr das gewusst?

Jedenfalls war der Ablauf immer so: Wenn immer was rein kam ging das in zahllosen Transaktionen sofort wieder raus bis nichts mehr da war. Somit war ich die meiste Zeit abgebrannt, könnte mir so nie etwas leisten wenn ich es wollte.

Der dumme alte Spruch: “Wenn am Ende des Geldes noch sooo viel Monat übrig ist”.

Drehe das um ! Zu:

Wenn am Ende des Monats noch soo viel Geld übrig ist. 

Oder

“Ich habe immer (auch am Ende des Monats) noch voll viel Geld übrig”.

Das machst du mit:

Pay yourself first !

Ganz einfach, 

  • wenn immer was rein kommt, lege ein Drittel davon sofort, am besten automatisch, zur Seite.

In ein Spargeldbeutel Zuhause, oder auf ein extra Konto auf der Bank. Der Dauerauftrag bewirkt da wahre Wunder. Lege welche an.

Die Struktur davon ist so:

⅓ in die Cash-Reserve und die restlichen ⅔ bilden das Budget.

Und schon hast du den nächsten Benefit. 

Du hast Geld zur Verfügung wenn du es brauchst. Den ersten Puffer. Die Cash-Reserve.

Soweit waren wir ja schon.

Es gibt jetzt natürlich Leute die sagen: ich verdiene so wenig, es ist nicht möglich da noch was weg zu sparen. 

Da passt es vielleicht gut nochmal zu erwähnen, dass ich das angefangen habe mit Mindestlohn und Kleingeld, und selbst bei nur 1000 Euro monatlich habe ich das durchgezogen. 

Das Geld ist ja nicht weg, sondern jetzt erst recht da, wenn du es dann brauchst.

Die Mechanik des ganzen habe ich dann weiter verwendet und noch weiter ausgebaut.

Lvl 4 – die finanzielle Grundausstattung

Der automatische Fluss. Ich hab mir über die Zeit verschiedene Sparkonten und Kassen eingerichtet für verschiedene Zwecke. So laufen jeden Monat ein paar Euro auf das PayPal Konto, und schon habe ich Geld für Videospiele, Bücher und anderen Kleinkram wenn ich mir so etwas leisten will.

Ein paar Euro mehr gehen immer direkt auf die Visa, so habe ich Geld um schön mit der Freundin essen zu gehen oder ne Tierarzt Rechnung sofort zu bezahlen.

Und der Rest ist das Budget für den laufenden Monat.

In der Realität ist die Struktur bei mir sogar zunächst so:

Wenn man es eigentlich gleich richtig machen will, dann gehören ⅓ in die Reserve, ein ⅓ auf ein Tagesgeldkonto, und nur ⅓ geht ins Budget.

Das habe ich mir wegen der Steuer angewöhnt.

In Wahrheit heißt die Regel nämlich: 

“Wenn immer was rein kommt, (du etwas verdienst), dann:

  • lege immer gleich die Steuer zur Seite die du für den Profit zu zahlen hast, also ein Drittel, 
  • dann lege ⅓ weg weil; Pay-Yourself-First, 
  • und das letzte Drittel, das ist jetzt der Gewinn der ins Budget fließt.”

Ich mach das auch wenn ich keine Steuern zu zahlen habe, um auf der sicheren Seite zu sein, und falls ich es nicht muss, habe ich am Ende des Jahres einen extra Bonus. 

Ich arbeite ohnehin überall mit Puffern. 

Und dann kann man vom Budget aus weitere Konten aufbauen. PayPal für kleine Beträge, ne kostenlose Visa für größeres….

Die finanzielle Grundausstattung. Also das ist natürlich nur ein Teil davon der noch ausgebaut werden kann. Die Basis, die Mindest-Anforderungen. 

Wenn du es übrigens bis jetzt noch nicht hast dazu gehört Onlinebanking. Einfach Zeit und leben Sparen, alles einfacher steuern. 

Das ganze geht natürlich noch viel weiter, man braucht ja neben einem Sparkonto für den Urlaub und vielem mehr, ja auch Rückflüsse in die Re-Investitionen.

Deswegen folgt an dieser Stelle nun auch die absolute Kurzversion, weil ich gerade als im am Schreiben des Kapitels war mal wieder drei solche Unterhaltungen hatte.

Die absolute Kurzversion

Immer wieder taucht bei Unterhaltungen mit Freunden und Familienmitgliedern, die Frage auf: Wie geht das eigentlich ?

Na ja, das ist nicht so ganz richtig. Es ist vielmehr so, dass wenn ich davon erzähle, das Gespräch irgendwann zu dem Punkt kommt an dem  die Leute sagen: Oh Man, ich müsste mich da auch mal damit beschäftigen, mich in Aktien reinfuchsen, überhaupt mal Geld sparen, auf die Seite legen und für mich arbeiten lassen. Ich hab aber überhaupt kein Plan. Wie fängt man eigentlich an? Wie macht man sowas?

Und da dann meistens in so einem Moment nicht wirklich viel Zeit bleibt um das ausführlich zu besprechen, kommt dann die schnelle Kurzversion für Freunde.

Meine erste Frage ist: hast du ein zweites Konto ein Sparkonto Konto auf dass du Geld sparen kannst ?

Falls: Ja -> welche Bank ? Gibt es da ein kostenloses Depot ? -> günstige Sparpläne ? 

Wenn nicht, das brauchst du auf jeden Fall. Dann holte zuallererst mal das. Ein kostenloses Konto. Meinen Freunden empfehle ich an der Stelle dann die Comdirect. Wir behandeln das nachher noch. Es ist nicht unbedingt die beste in irgendwelchen Vergleichen in Tabellen im Internet, aber ich bin sehr zufrieden damit und deswegen empfehle ich natürlich auch meinen Leuten. Also 

  1. hol dir ein kostenloses Konto und dann 
  2. macht dir einen Dauerauftrag über 30 € von deinem jetzigen Konto zu deinem neuen Sparkonto und spare im Monat 30 €. 

Wir können auch später nochmal ausführlich darüber reden wie sinnvoll es ist am Anfang was weg zu sparen. Ich würde normalerweise 25 € sagen, aber es soll ja schnell gehen, da haben wir nicht so viel Zeit um ein Jahr lang den Puffer auf zu bauen. Wir machen das “on-the-fly”. Wir verwenden bald 25 € pro Monat und die 5 die übrig bleiben bilden den Puffer. Bauen den Puffer auf dem Konto auf.

Wenn du nun ein paar Monate lang sparen konntest, sagen wir 4 Monate = 120 €, ohne dass du viel davon wieder zurückholen musstest, du hast z.b. noch mehr als 100, sagen wir also wenn du nur circa höchstens 20 % davon wieder gebraucht hast, oder 80 % safe da liegen und du so weiter sparen wirst, 

 dann 

  1. hole jetzt dazu noch ein kostenloses Depot in dem du dir dann gleich 
  2. ein Sparplan einrichtest über 25 Euro auf einen Top Preis ETF, da kostet der Sparplan nichts. 

Falls das mit den 100 Euro nicht klappt, solltest du besser noch ein bisschen warten und ein paar Monate länger schauen ob du es sicher hin bekommst den Puffer aufzubauen. Der Sparplan soll ja auch sicher ausgeführt werden.

Das war’s. Jetzt hast du schon Auto-Pay-Yourself-First und Auto-Increment-Return. 

Das ist die Grundausstattung. Die Base. Das bringt nur so um die 3 % aber ist eine solide Basis. Das sollte sich jeder einrichten. 

Wenn du das hast und noch ein paar weitere Monate deinen Puffer auf dem neuen Konto erhöhen könntest, dann können wir zusätzlich noch anfangen mit mehr Risiko und mehr Rendite.

Aber dazu später mehr. Oder schau gleich nach in HowTo Invest in Returns. Hier geht es jetzt weiter mit einer Langzeit-Strategie und etwas das man auf dem Weg nicht vergessen darf.

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